„Das Projekt Land l(i)eben bietet unserer Region die Chance, sich in Zeiten des demographischen Wandels ein Stück weit neu zu erfinden, neue Wege zu gehen, innovative Projekte anzugehen und den Prozess zur Digitalisierung im Rahmen einer integrierten Digitalstrategie voranzubringen und für unsere Bürgerinnen und Bürger in möglichst viele Bereiche unseres Alltags zu implementieren“, so Landrat Otto Rubly.
Das Motto des Projektes ist "Land l(i)eben" und lässt viele Lesarten und Interpretationen zu. Allen aber ist gemein: Sie stärken die Vorteile und Chancen der Region mit Hilfe weiterer Digitalisierung, machen den ländlichen Raum attraktiv und zukunftsfähig und schaffen so eine Bleibeperspektive.
Ziel ist es, Räume für die Zukunft zu schaffen, Traditionelles und Innovatives zu mischen, die passende Lösung für jede Gemeinde zu finden, aber dennoch den Landkreis als Ganzes zu sehen, die Räume zu entwickeln und zu vernetzen.
Daseinsvorsorge und Teilhabe, aber auch die Wahrung der kulturellen Identität stehen im Fokus unserer Strategie.
Durch die Schwerpunkte attraktive Mobilität, attraktives Arbeiten und Teilhabe an und durch Digitalisierung werden unsere Dörfer attraktiver für alle Bürgerinnen und Bürger werden.
Nachfolgend sind einige der Ideen aufgeführt, die es nun zu planen und umzusetzen gilt:
DIGITALWERKSTATT KINDER und JUGENDLICHE
Es werden digitale Lösungen mit und für Jugendliche entwickelt, z.B. Apps. Die Jugendlichen werden proaktiv am Gesamtprozess der Smart City-Strategie beteiligt.
KULTURELLE TEILHABE in WOHNEINRICHTUNGEN
Diese Maßnahme dient dazu, dass immobil gewordenen Seniorinnen und Senioren weiterhin am kulturellen Leben teilhaben können, indem kulturelle Veranstaltungen, die beispielsweise in der Fritz Wunderlich Halle stattfinden, direkt in die Einrichtungen übertragen werden.
DIGITALES PRAKTIKUM im Co-Working Space
Vielen Jugendlichen wird die Suche nach einem Praktikum dadurch erschwert, dass sie aufgrund unzureichender Mobilitätsangebote die Betriebsstätten nicht erreichen können. Durch die Einrichtung von Co-Working Spaces mit der technischen Ausstattung für digitale Praktika wird die Möglichkeit geboten, vom Heimatort aus, ein Praktikum zu
absolvieren.
TELEMEDIZIN
Mit Telemedizin wird auf die überalterte und weit in der Fläche verteilte Bevölkerung sowie die geringe Arztdichte reagiert. In Zusammenarbeit mit den MVZs der Region wird ein Pilotzentrum geschaffen, das mit medizinischen High-End-Geräten ausgestattet ist. Hier können Ärzte und Ärztinnen aus der Ferne z.B. Medikationsanordnungen ändern oder bei akutem Risiko die PatientInnen informieren.
MOBILITÄTS-APP
Statt einzelner Apps für verschiedene Mobilitätsangebote wird im Landkreis eine App entwickelt, die alle Angebote übersichtlich darstellt und, aufbauend auf bestehenden Systemen, auch für Buchungen verwendet werden kann.
Gebündelt werden Angebote des ÖPNV, Standorte von E-Ladesäulen, unsere Draisine, aber auch private und ehrenamtliche Verkehrsangebote wie Ridesharing, der Bürgerbus oder Mitfahrbänke.
KINDER-APP
Auf Basis bestehender Datenbanken wird für den Kreis eine App für Kinder und Eltern entwickelt, die Spielplätze, Einrichtungen sowie Events und spezielle Angebote, z.B. den neu entstehenden Kindermusikantenwanderweg, übersichtlich darstellt. Grundansicht ist eine Kartendarstellung mit Navigationsmöglichkeit. Die App ist interaktiv und bietet die Möglichkeit für Empfehlungen und Austausch.
Mit den Modellprojekten Smart Cities unterstützt die Bundesregierung Kommunen dabei, die Digitalisierung strategisch im Sinne einer integrierten, nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu gestalten. Die Modellprojekte Smart Cities entwickeln und erproben sektorenübergreifende digitale Strategien für das Stadtleben der Zukunft. Die Modellprojekte 2021 stehen unter dem Motto „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“. Die Projekte, die mit 90 % gefördert werden sollen aufzeigen, wie die Qualitäten der europäischen Stadt in das Zeitalter der Digitalisierung übertragen werden können.
Auf den Aufruf hatten sich 94 Städte, Kreise und Gemeinden sowie interkommunale Kooperationen aus ganz Deutschland beworben.
Die Förderentscheidung beruhte auf einem mehrstufigen Prüfprozess. Alle Bewerbungen wurden von je zwei externen Fachgutachtern bewertet. Auf dieser Basis entschied eine elfköpfige Jury unter Vorsitz von Bau-Staatssekretärin Anne Katrin Bohle. Der Jury gehörten Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der Politik und der kommunalen Spitzenverbände an.
6. September 2022